These: Abgrenzung zu dualistischen Zugängen

Dualistische Betrachtungsweise


Von Geist zu Geist?

In der dualistischen Sichtweise wird Kommunikation als ein Geist-zu-Geist-Prozess beschrieben, der über Körper und Zeichenverwendung verläuft.


Eine weit verbreitete dualistische Tradition geht auf den Philosophen René Descartes Pfeilsymbol: aus der Webseite heraus W-Symbol: Link zur Wikipedia (1596–1650) zurück. Descartes ging in seinem metaphysischen Denken von zwei Existenzformen aus: „Denkendes“ und „Ausgedehntes“. Heute zeigt sich dieser Dualismus dadurch, dass von Körper und Geist, Materie und Bewusstsein oder organischen und psychischen Systemen gesprochen wird.

Dieser Dualismus wird auch auf der Ebene der Wahrnehmung angewendet. Das führt zu einer Aufteilung der Wahrnehmung in einen Außenbereich und einen Innenbereich: im Außenbereich der Wahrnehmung besteht demnach Materie und die Körper der Anderen. Im Innenbereich der Wahrnehmung bestehen dagegen die eigenen Gedanken und Gefühle.

Bei dualistischen Voraussetzungen in der Beschreibung von Kommunikation entsteht sofort die Frage, wie eine Verbindung von Innen und Außen beschrieben werden kann. In Bezug auf Kommunikation wird dann oft die Frage gestellt, wie Gedanken von einem Innenbereich (von einem Bewusstsein) in einen anderen Innenbereich (in ein anderes Bewusstsein) gelangen können. Kommunikation wäre dann ein Geist- zu- Geist- Prozess.

Dualistische Sichtweise auf Kommunikation in Frage gestellt


Den Vollzug der Kommunikation nichtdualistisch sehen

Im Vollzug der Kommunikation kommuniziere ich mit Jemandem, nicht mit einem Geist, der in einem anderen Körper steckt


Im Vollzug der Kommunikation – das heißt im Geschehen, im Moment, im aktuellen Erleben von Kommunikation – wird ein anderer Mensch erlebt, ein anderer Jemand, der einen Namen hat. Dieser Vollzug und die Bedingungen, unter der er steht, soll durch Kommunikationstheorie erfasst werden. Den Menschen, den Kommunikationspartner als Körper zu beschreiben, hinter dessen Oberfläche ein unsichtbarer Geist wirke, würde bedeuten, nicht mehr den Vollzug inklusive des Erlebens von Kommunikation zu erfassen.

Der Vollzug inklusive das Erleben von Kommunikation wird als primär angesehen. Dualistische Beschreibungen werden dagegen als sekundär angesehen. (Darin besteht grob gesagt die Nähe dieses Ansatzes zur Phänomenologie Pfeilsymbol: aus der Webseite heraus W-Symbol: Link zur Wikipedia).