Jeder verfügt über Kommunikationstheorie

Jeder verfügt über Kommunikationstheorie und wendet diese in neuen Situationen an.

Kommunikationstheorie anzuwenden bedeutet, in nie da gewesenen Situationen erfolgreich zu kommunizieren. Jeder, der kommuniziert, wendet dabei seine individuelle Kommunikationstheorie an. Er weiß, wie es geht, auch wenn er es vielleicht spontan nicht erklären könnte.


Tipps und Tricks?

Kommunikation läuft, ohne über den Kommunikationsprozess nachzudenken. Sobald zum Beispiel über Tipps und Tricks nachgedacht wird, ist ein eventuell laufender Kommunikationsprozess unterbrochen oder beendet.


Folgerungen

Kommunikation läuft zu großen Teilen unbewusst. Nachdenken ist demgegenüber ein bewusster Prozess. Das bedeutet: Im Vollzug der Kommunikation wird nicht darüber nachgedacht, wie kommuniziert werden soll; ein bewusstes Nachdenken darüber unterbricht den Kommunikationsprozess. Wer kommuniziert und plötzlich mit seinen Gedanken eine Liste von Tipps und Tricks durchgeht: „Jetzt muss ich dem Gegenüber in die Augen schauen. Jetzt bin ich auf der Beziehungsebene. Jetzt muss ich zuhören. Jetzt muss ich offene Fragen stellen. Jetzt muss ich nicken“, gerät in genau dem Moment dieses Nachdenkens aus dem Kommunikationsprozess heraus: Er hat keine Deutungen mehr, die Semantik läuft nicht, er versteht und verarbeitet nicht. Mit dem Ablauf des Kurzzeitgedächtnisses wird er vergessen haben, was der andere gerade gesagt hat.

Zwei kommunizierende Wesen

Diese Beschreibung geschieht unter der Annahme, dass kommunikative Teilprozesse wie Verstehen, Argumentieren, Folgern einen so hohen Grad an Bewusstsein erfordern, dass auf dieser Ebene kein gleichzeitiger Ablauf mehrerer Prozesse (kein simultanes Verstehen, Folgern verschiedener Dinge) möglich ist; kein „echtes Multitasking“.