Rezipieren als Bedingung für Kommunikation

Ohne Rezipientenaktivität kein Kommunikationsprozess.


Betonung der Rezeption

Rezeption als Bedingung wird hier deshalb betont, weil dies oftmals als selbstverständlich und sekundär erachtet wird. Teilweise kommt es in Kommunikationsmodellen nicht explizit vor.


Der Kommunikationsprozess wird als ein Gesamtphänomen angesehen, in dem zugleich rezipiert und produziert wird (siehe die Modellierung). Allein daraus ergibt sich: Rezeption ist eine Bedingung für Kommunikationsprozesse. Dies muss betont werden, da es in vielen Beschreibungen übersehen wird. Zum Beispiel durch die These, dass der Kommunikationsprozess als sozialer Prozess mit dem Rezipieren beginnt.

Der Begriff des Rezipierens ist hier weit gefasst. Es erscheint sinnvoll, bereits die physiologische Ebene einzubeziehen. Rezipieren kann in einem einfachen Modell als das Komplement (die Vervollständigung) des Produzierens angesehen werden.

Die Aktivität des Rezipienten kann auf verschiedenen Ebenen beschrieben werden, beginnend mit dem Nervensystem auf der physiologischen Ebene. Dies geht weiter, über Zeichenprozesse, Semantik bis hin zu individueller Theoriebildung und Problemlösung. Je höher die Ebene der Rezipienten-Aktivität und je länger die Dauer des Prozesses auf dieser Ebene ist, desto mehr wird verstanden. Im Kommunikationsprozess ist Rezeption jedoch nicht nur individuell zu sehen, sondern als Teil eines sozialen Prozesses.