Argumentation als Faktor für den Kommunikationserfolg

Ein Argument ist die Antwort auf die Frage „Warum“? Mit Argumenten werden Behauptungen belegt und Handlungen gerechtfertigt.

Ein Argument ist ein Satz oder eine Menge von Sätzen, die eine These stützen oder sogar beweisen soll. Argumente werden so formuliert, dass die These aus ihnen folgt.

Beispiel:

  1. „Ich gehe gern spazieren.“ (Behauptung)
  2. „Warum?“ (Aufforderung zur Rechtfertigung, also zur Argumentation)
  3. „Ich möchte gesund und zufrieden leben. Spazierengehen ist gesund und hebt die Laune. Deshalb gehe ich gern spazieren.“ (Argumentation: Ableitung der in Frage gestellten Behauptung aus Argumentationsbasis und dem Argument.)

Im Alltag werden oft Teile von Argumentationen ausgelassen, die als selbstverständlich angesehen werden. Im obigen Beispiel wird die Argumentationsbasis „Ich möchte gesund und zufrieden leben“ wahrscheinlich oft ausgelassen: „Ich gehe gern spazieren, weil es gesund ist und Spaß macht.“

Pläne und Handlungsstrategien können argumentativ begründet werden. Dadurch entsteht für die Kommunikationspartner Sinn: „Wir machen das jetzt so (und nicht anders), weil diese Vorgehensweise zielführend ist.“ Das „so und nicht anders“ wird (unter anderem) durch den Sinnbegriff beschrieben. Eine Tätigkeit kann als sinnvoll angesehen werden, wenn die Argumentation akzeptiert wird.

Durch gutes Argumentieren können Kommunikationspartner sich gegenseitig überzeugen. Die Bereitschaft dazu ist ein wesentlicher Faktor für Kommunikationserfolg. In der Kommunikationswissenschaft wird dies als Persuasion bezeichnet.

Die Funktion der Argumentation in der Kommunikation wurde von Gerold Ungeheuer Pfeilsymbol: aus der Webseite heraus W-Symbol: Link zur Wikipedia analysiert. Argumentationen können – neben dem Initiieren und Akzeptieren von Themen – zur Gesprächsanalyse verwendet werden. Ungeheuer schlug vor, analytisch bis auf die Ebene der Sätze die Satzbestandteile als Argumentationen anzusehen („Gesprächsanalyse und ihre kommunikationstheoretischen Voraussetzungen“ (1977); „Gesprächsanalyse an literarischen Texten“ (1980), in: Gerold Ungeheuer: Kommunikationstheoretische Schriften I, Aachen 1987.)

Die Grenzen der Argumentation und damit der Kommunikation wird bei fundamentalistischen Einstellungen deutlich. Ein Fundamentalist kann nicht oder will nicht die seinem Weltbild zu Grunde liegenden Thesen (das Fundament seiner Welttheorie) verändern, auch nicht durch Argumente, die er von anderen gehört hat.